SV Darmstadt 98

16.09.2015

Ungeschlagen

Vier Spiele, sechs Punkte, ungeschlagen. Schusters Mannen haben das auf dem Konto, wovon Gladbach und Stuttgart derzeit nur träumen können. Noch 30 Zähler und die Lilien schreiben ein weiteres Kapitel in der schier unendlichen Geschichte des Darmstädter Fußballwunders. Titel: Klassenerhalt

Was dort – in Südhessen, im Ried, in Darmstadt – in den letzten Wochen passiert, ist inzwischen kaum noch in Superlative zu fassen. Spaß beim Zuschauen haben eigentlich nur alle Lilien-Fans und die, den nicht mehr aus dem Fußball wegzudenkenden Kommerz verweigernden Fußball-Romantiker. Einen aufsehenerregenden Roman, eine Novelle im Sinne des Wortes schreibt der Aufsteiger seit nunmehr vier Spieltagen. Und wie sich allerorten an der Art und Weise abgearbeitet wird, wie die Schuster-Buben den Etablierten der Belétage des deutschen Fußballs Punkt um Punkt abknöpfen, ist schon eine Respektsbezeugung für sich. Der Dreier bei der Werkself, deren Großverdiener jeder für sich so viel an Salär einstreichen, wie die am vergangenen Samstag aufgelaufene Startelf der Lilien, ist ja fast schon als logisch zu bezeichnen. Hinten dicht, den Gegner in jeder Zone gallig und gleichermaßen unermüdlich anzulaufen und vorne auf den Fußballgott in Form von verwertbaren Standards (Rausch/Sulu) hoffen: Voilà, fertig ist der für jeden Gegner ausgesprochen schwer verdauliche 98er-Matchplan. Solange den Arrivierten nix Probates dagegen einfällt, ist dieses Prinzip absolut legitim. Und: Der Erfolg gibt Schuster und seinen Jungs doch bisher recht. Die Bayern werden es am Samstag nicht leicht haben an den Böllen im Merck-Stadion zu Darmstadt. Und die Lilien schreiben vielleicht das nächste Kapitel ihrer märchenhaften Novelle.

 

05.06.2015

Viel Arbeit

Dass es für die Lilien am Ende trotz der verdienten Niederlage bei Greuther Fürth doch gereicht hat zur großen Sensation Marke „Durchmarsch Vol. 2“ ist natürlich auch dem Umstand der mangelhaften Endspurtqualitäten der direkten Konkurrenten geschuldet.

Das entscheidende Tor durch Tobi Kempe gegen die geretteten Kicker vom Kiezklub aus Hamburg setzte am 24. Mai im Merck-Stadion am Böllenfalltor jedoch ein Beben der Stärke 9,0 auf der nach oben offenen Fußballeuphorie-Skala frei, welches man auch noch in Karlsruhe und Kaiserslautern spüren konnte. Im derzeitigen Epizentrum des Hessen-Fußballs beginnt jetzt die Arbeit für die neue Saison, in der die Lilien jede Sekunde aktiv genießen sollten. Es wird für die Underdogs aus Südhessen schwer werden,  in der Beletage nach dem 34. Spieltag drei Mannschaften hinter sich zu lassen. Die Darmstädter Tugenden werden da wohl nicht mehr ganz ausreichen. Deswegen muss der Kader definitiv verstärkt werden, zumal mit Brégerie und Behrens zwei wichtige Spieler den Verein verlassen werden.

17.05.2015

D-day am Ronhof

Es liegt etwas in der Luft. Die Lilien könnten heute Nachmittag der altehrwürdigen Bundesliga ein kleines Stück Fußballgeschichte hinzufügen. Voraussetzungen: Der Betze darf im Erzgebirge nicht gewinnen und Darmstadt 98 behält die Nerven und hält die noch nicht geretteten Greuther aus Fürth nieder

12.05.2015

Das Tor zur Bundesliga ist weit offen

Die Lilien gewinnen auch das zweite Sechs-Punkte-Spiel in Folge und haben es nun selbst in der Hand, das vorläufig letzte Kapitel in dem Fußballmehrteiler „Das Hainer Fußballwunder“ zu schreiben

Nach der Niederlage des 1. FC Kaiserslautern gegen Lienens Kultkicker vom Kiez war klar: Es wird am Montagabend im Karlsruher Wildpark ein neuer Zweiter gekürt. Dann endlich, Karlsruhe, 20.15 Uhr, live im Free-TV: Ausverkauftes Wildparkstadion, Statistiken wurden bemüht. Wie lange hat Darmstadt 98 nicht mehr gegen den KSC gewonnen. Wann das letzte Tor in Karlsruhe geschossen. Alles Schnee von vor 30 Jahren. Die aktuellste Statistik besagte, dass der KSC keines seiner Montagsspiele in dieser Saison gewinnen konnte. Gute Voraussetzungen für die Schuster-Buben, im Badischen etwas mitnehmen zu können. Zur Erinnerung: Das Hinspiel endete torlos an den Böllen im Merck-Stadion. Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt. Beide Mannschaften nahmen das Spiel von der ersten Minute an und gaben sich keine Blöße. Lediglich Gordon, der schon im Hinspiel mit einem Kopfball Marke „unhaltbar“ Mathenia im Lilien-Gehäuse prüfte, setzte nach einer Ecke einen Kopfball in der fünften Minute an die Latte des Darmstädter Gehäuses. Das war es aber auch schon. Die 98er, ohne den gelbgesperrten Sulu angetreten, hatten die Karlsruher Angreifer inklusive Top-Goalgetter Hennings jederzeit im Griff. Die Lilien selbst erspielten sich kurz vor der Pause gute Chancen durch den bienenfleißigen Sailer, der eine Hereingabe von links aus acht Metern nicht am KSC-Keeper Horlinghaus vorbeibrachte, und durch Behrens, der einen wuchtigen Spannstoß aus 22 Metern nur knapp am Karlsruher Tor vorbeisetzte. Für weitere Höhepunkte sorgte der Unparteiische Manuel Gräfe, der mit seinen Entscheidungen einige Male daneben lag, und mehrfach unberechtigt gegen die Darmstädter entschied. Nach der Pause  entwickelten die Hausherren kurzzeitig mehr Druck. Doch genau in dieser Drangphase des KSC setzten die Lilien den entscheidenden Konter, der das Spiel entscheiden sollte. Brégerie bediente Heller in der 67. Minute nach einer Ecke der Karlsruhe. Und der schnellste Spieler der zweiten Liga nahm die Kugel in der eigenen Hälfte an, und tat das was er am besten kann: Gegenspieler stehen lassen. Im gegnerischen Strafraum angekommen nahm er kurz den Kopf hoch ( nicht vergessen: alles im Turbogang) und bediente den mitgelaufenen Tobi Kempe, der die Hereingabe ohne Mühe in den Karlsruher Maschen versenkte. Ekstase bei den mitgereisten 4.000 Lilienfans in der Kurve. Ekstase auf der Bank. Der Rest ist Geschichte. Und der Rest der Saison könnte in die Geschichte des deutschen Fußballs eingehen. In Kürze mehr.

05.05.2015

Wieder dick im Geschäft

Der Husarenritt gegen den „Betze“ nach Rückstand und die Niederlage des KSC in Aue eröffnen den Lilien ein weiteres Endspiel am nächsten Montag im Karlsruher Wildpark

Als Kerem Demirbay nach einer knappen viertel Stunde mit einem direkt verwandelten Eckball Darmstadts Keeper Mathenia düpierte und die Pfälzer in Führung brachte, konnte es dem geneigten Beobachter angst und bange werden um die Lilien. Zur Ehrenrettung von Mathenia sollte jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass der am Fünfer postierte König zwar hochsprang, aber deutlich erkennbar den Kopf einzog, somit Demirbays Ecke ohne Not passieren ließ und seinen Keeper damit in eine größtmögliche Verlegenheit brachte. Der Rückstand weckte die bis dahin wie das Kaninchen vor der Schlange kuschenden Lilien. Zu souverän und dominant war bis dahin die feine Spielanlage der Männer von Kosta Runjaic. Aber die Lilien wären nicht die Lilien, hätten sie nicht sofort auf den Rückstand reagiert. Fortan wurden ihre Aktionen zwingender und in der 19. Minute wurde der auf links durchgebrochene Heller von FCK-Keeper in höchster Not im Strafraum von den Beinen geholt. Schiri Stark wollte zunächst weiterspielen lassen, entschied jedoch nach kurzer Rücksprache per Funk mit seinem  ca. 50 Meter entfernten Assistenten auf Elfmeter für Darmstadt. Bregerie behielt die Nerven und stellte vom Punkt den Gleichstand her. DieEntscheidung war durchaus vertretbar, jedoch verwundert es schon, dass Stark nach dem Foul von Müller keine persönliche Strafe gegen den Pfälzer Keeper aussprach. Den Lilien konnte es gleich sein. Sie hatten das Spiel wieder auf Anfang gestellt. Und ließen sich in keiner Phase des Spiels wieder so dominieren, wie in den ersten 15 Minuten. Im Gegenteil. Ein langer Ball aus dem Halbfeld der eigenen Hälfte fand in der 22. Minute den relativ freistehenden Ronny König, der nicht lange fackelte und mit sattem Volleyschuss das Spielgerät aus halbrechter Position in die lange Ecke versenkte. Die Pfälzer waren nun völlig von der Rolle, kamen nicht in die Zweikämpfe und kassierten durch einen beherzten Schuss von Behrens fünf Minuten vor der Pause sogar den dritten Gegentreffer. Drei Tore in 21 Minuten hatte der Aufstiegsaspirant aus Kaiserslautern in der Saison noch nicht kassiert. Das zeigte Wirkung. Kurz nach der Halbzeit fast das 4:1 für Darmstadt, als ein Kopfball von Bregerie nur den Pfosten, aber nicht den Weg ins Pfälzer Gehäuse fand. Kaiserslautern warf alles in die Waagschale, konnte jedoch das südhessische Bollwerk um Kapitän Sulu nicht wirklich in Bedrängnis bringen. Nur ein Freistoß aus halbrechter Position, von Stöger aus 25 Metern auf die lange Ecke gezogen, fand durch die Handschuhe von Mathenia in der 89. Minute den Weg ins Darmstädter Tor. Der Lapsus ärgerte keinen mehr, als den sonst als Zuverlässigkeit in Person geltenden Lilien-Keeper. Lautern warf alles nach vorne, aber letztlich sicherten die Lilien die gefühlten sechs Punkte gegen die Pfälzer. Alles wieder offen im Aufstiegskampf nach dem Patzer vom KSC in Aue. Die Lilien können es nun wieder aus eigener Kraft zumindest bis in die Relegation schaffen, was einer Sensation gleichkäme. Voraussetzung: In Karlsruhe nächsten Montag nicht verlieren.

29.04.2015

Historischer Bärendienst

Wenn Fans Fußballpolitik machen wollen und damit ihren Lieblingen die gewohnte Unterstützung entziehen, dann – ja dann verliert man so ein Spiel in Leipzig, ohne am Ende so richtig zu wissen, warum

Die Fans, Stroh-Engel und Coltorti heißen die Protagonisten in einem Spiel mit historischen Zügen. Denn noch nie zuvor hat ein Torwart in der ersten und zweiten Liga aus dem Spiel heraus den Siegtreffer erzielt. Der Verfasser dieser Zeilen ist auch einige Tage später  immer noch einigermaßen fassungslos, wenn er sich den Verlauf des Spiels der Lilien noch einmal vor Augen führt. Die Führung durch Hanno Behrens nach einer feinen Kombination suggerierte kurzfristig das Gefühl, dass die Lilien drei Punkte aus Sachsen mitnehmen könnten. Die Rasen-Baller mit Brause-Tropf waren eigentlich reif für eine Heimniederlage und dem Ende aller Durchmarsch-Träume. Doch Bregeries Rettungsfehlschuss ermöglichte Leipzig den Ausgleich und in der Nachspielzeit wird ein wieder weitgehend blasser Dominik Stroh-Engel zum tragischen Helden auf den zweiten Blick. Bei der Vorlage zum entscheidenden Tor des RB-Keepers hebt der seit Monaten (ausser dem Elfer gegen Heidenheim) mit Ladehemmung gestrafte Goalgetter der Lilien das Abseits des Torschützen auf. Da greift wohl wieder die alte Fußballweisheit, dass Stürmer im eigenen Strafraum nix zu suchen haben, bzw. im Zweifel nur Schaden anrichten. Einen Bärendienst erwiesen die Lilienfans ihren Lieblingen mit ihrer Aktion, gegen die Kommerzialisierung des Fußballs durch ihr Fernbleiben die eigene Mannschaft zu strafen. Das steht gegen den 1. FC Kaiserslautern am kommenden Samstag nicht zu befürchten. Das Spiel ist natürlich schon lange ausverkauft und wenn die Lilien ihre obligaten 120 Prozent auf den Rasen des Merck-Böllenfalltor-Stadions bringen, wird es schwer für die Pfälzer, einen weiteren Schritt in Richtung Liga 1 zu gehen. Gewinnen die Runjaic-Eleven, müssen sich die Lilien mit dem Gedanken anfreunden, eine fantastische Saison auf Platz vier, fünf oder sechs zu beenden. Und noch einmal in Gedanken nach Leipzig zu reisen.

23.04.2015

Gehen am Ende die Körner aus?

Zeitweise einfallslos wirkende Lilien können die Führung durch einen schmeichelhaften Elfer nicht durchbringen. Die Heidenheimer rühren über weite Strecken Beton an am Merck-Böllenfalltor-Stadion und zeigen den Darmstädtern durch eine geschickte Taktik der Spielverhinderung ihre spielerischen Grenzen auf

Es sah wieder einmal nach einem Happy-End aus, als Dominik Stroh-Engel 25 Minuten vor Schluss per Strafstoss seine über fünf Monate währende Torflaute vom Punkt beendete. Noch dazu dezimierten sich die Gäste zwei Minuten später durch die gelb-rote Karte für Heise nach wiederholtem Foulspiel. Doch die Lilien hatten die Rechnung ohne den Heidenheimer Trainer Frank Kramer gemacht. Dieser hatte zunächst eine stark defensiv ausgerichtete Elf aufs Feld geschickt, um nach dem Elfer für die Lilien, den man geben kann, aber nicht muss, in der 77. Minute alles auf eine Karte zu setzen und seine drei Offensivkräfte Schnatterer, Niederlechner und Titsch-Rivero zu bringen. Diese Maßnahme zahlte sich schon Sekunden später aus, als sich genau diese Spieler scheinbar mühelos durch die indisponierte Darmstädter Abwehr kombinierten und Niederlechner den nicht unverdienten Ausgleichstreffer für den letztjährigen Meister der 3. Liga erzielte. Die Partie stand jetzt auf des Messers Schneide. Die Lilien konnten ihre zahlenmäßige Überlegenheit nicht zu ihrem Vorteil nutzen. Heidenheim kämpfte verbissen um den Punkt und hätte mit etwas Glück den Lilien ihre zweite Heimniederlage zufügen können. Am Ende war es ein gerechtes Unentschieden. Darmstadt muss nun nach Leipzig, wo die Roten Bullen ihre letzte Chance nutzen wollen, noch einmal oben einzugreifen. Sollten die Lilien dieses Spiel nicht verlieren, wird es wohl endgültig auf einen Dreikampf zwischen den 98ern, Karlsruhe und Kaiserslautern um die Plätze 2 und 3 hinauslaufen. Ingolstadt kann nur noch sich selbst vom Platz an der Sonne nehmen. Es bleibt zu hoffen, dass die Lilien in den letzten fünf Spielen noch genug Körner haben, um die kommenden Spiele gegen Leipzig, Kaiserslautern und Karlsruhe erfolgreich zu bestreiten. Die finalen Aufgaben in Fürth und gegen St. Pauli werden je nach Tabellenkonstellation jedoch nicht minder schwer. Wie gesagt: „Körner! Wir brauchen Körner!“

12.04.2015

Nochmal gutgegangen

Dirk Schusters Darmstädter holen mit Glück, Geschick, Mathenia und Sailer einen Punkt am Valznerweiher. Nürnberg ist über weite Strecken die aktivere Mannschaft und lässt die Lilien nicht zu ihrem Spiel kommen

Der Punktgewinn der Lilien in Nürnberg beim 1:1 am Freitagabend ist in erster Linie auf zwei Spieler zurück zu führen: Einerseits hielt Torwart Mathenia – beim Gegentor absolut machtlos, als Burgstaller ihm aus acht Metern keine Chance ließ – seine Mannschaft mit guten Reaktionen im Spiel, und andererseits traf der nimmermüde rackernde Sailer in der Schlussviertelstunde zum fast etwas schmeichelhaften Ausgleich der Darmstädter gegen eine Nürnberger Mannschaft, die gut und kämpferisch eingestellt der erwartet unangenehme Gegner war. Jetzt gilt es, in den restlichen Spielen alle möglichen Kräfte zu bündeln. Schwere Spiele stehen noch an gegen die Hochkaräter KSC, 1. FC Kaiserslautern und RB Leipzig. Vermeintlich machbare Aufgaben, aber nicht minder schwer zunächst kommenden Sonntag gegen Heidenheim, und die noch bedrohten Teams aus Fürth und – am letzten Spieltag – St. Pauli. Mit einer Punktausbeute von elf Zählern aus den restlichen sechs Spielen kämen die Lilien auf 60 Punkte. Diese Zahl reichte in der Vergangenheit schon mehrfach, um an das Oberhaus zumindest über die Relegation anzuklopfen. Machbar für die Schuster-Buben, wenn alle an einem Strang ziehen. Und wer sollte daran zweifeln?

10.04.2015

Arbeitssieg

Gegen starke Bochumer ermöglichen zwei Verteidigertore und ein bärenstarker Mathenia drei Punkte im Rennen um die Plätze an der Sonne. Heute Abend steht ein heißer Tanz am Valznerweiher bevor. Beim Club ist es immer schwer.

Die Konstellation ist nicht schlecht. Holen die Lilien beim Club drei Punkte und gewinnen Karlsruhe gegen wiederbelebte St. Paulianer sowie Kaiserslautern am Montag in Düsseldorf nicht, sind die Schuster-Buben wieder auf Platz zwei. Ab da gibt es nur noch Endspiele. Und es ist zu hoffen, dass Dominik Stroh-Engel seine seit Monaten währende Torflaute bald beenden kann. Dann ist alles drin für die Männer vom Merck-Böllenfalltor. Die Defensive ist eine Bank und wenn die Offensive nicht trifft, müssen eben Bregherie, Sulu oder Balogan ran. Besser wäre es jedoch, die Genannten halten den Laden hinten dicht und DSE, Heller, Sailer und Co. treffen. Oder Tobias Kempe, der die Ecke vor dem entscheidenden 2:0 getreten hat. Aber wie gesagt: Bei den Franken hängen die Trauben naturgemäß hoch. Und ein hingebungsvoll fanatisches Publikum haben sie immer noch, die Nürnberger. Hoffentlich bleibt es ruhig beim Südschlager. Die Lilien werden auch mit einigen Tausend Anhängern vor Ort sein und wieder einmal in der Fremde bei Flutlicht für Heimatmosphäre sorgen.

21.03.2015

Chance verpasst

Die Lilien bleiben trotz der Niederlage dick im Aufstiegsrennen, haben jedoch in Düsseldorf „Big Points“ im Sinne des Wortes verschenkt. Düsseldorfs Michael Rensing und Charlison Benschop erledigen die 98er quasi im Alleingang, Stroh-Engel versagt aus drei Metern

Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast – heißt es im Volksmund. Zahlen lügen jedoch nicht. Nach dem mehr als unglücklichen 0:2 bei der Düsseldorfer Fortuna gibt es nur einen Rückschluss für die Gipfelstürmer aus Darmstadt: Die Fortunen liegen den Lilien nicht. In Zahlen ausgedrückt haben die Landeshauptstädter den Südhessen zwei Drittel aller Niederlagen in der laufenden Spielzeit zugefügt und ihnen ein Drittel aller kassierten Tore eingeschenkt. Die statistischen Werte würden sich ganz anders darstellen, hätte Marcel Heller mit seinem feinen Heber in der 15. Minute nicht in Düsseldorfs Keeper Rensing seinen Meister gefunden und Dominik Stroh-Engel in der 25. Minute seine seit November währende Torflaute aus knapp drei Metern vor dem leeren Kasten beendet. Mit einem 2:0 im Rücken hätten die Lilien das Spiel nie und nimmer mehr abgegeben. Zwei individuelle Fehler – wie meistens, wenn es zu Gegentoren kommt – ebneten den Düsseldorfern den Weg zu ihrem Sieg, der ihnen eine kleine Chance eröffnet, noch einmal ins Aufstiegsrennen einzugreifen. Rensing und Benschop machten an diesem Tag den Unterschied. Die Lilien müssen am nächsten Wochenende gegen Bochum ein Erfolgserlebnis suchen. Und finden. Und dann auf das nächste von den verbleibenden sieben Endspielen schauen.

14.03.2015

Rock ’n Roll am Merck-Böllenfalltor

Nach dem Bachelor im November in der Pfalz sind die Lilien jetzt auf der Pseudo-Suche nach neuen Zielen und dem Weg zum Master in Liga 2

Der Sportverein Darmstadt von 1898 braucht mehr Spiele am Freitag Abend. Nicht erst seit gestern Abend und dem fulminanten Fünf-zu-Null-Rauscherlebnis gegen Union Berlin  ist dem letzten Skeptiker die Richtung klar, in die die Lilien gehen: Aufstieg. Hätte es eines letzten Beweises bedurft, haben die Jungs von Dirk Schuster das gestrige Flutlichtspiel eindrucksvoll zu einem Statement in eigener Sache gemacht. Gut so. Jan Rosenthal gibt der Mannschaft Erstliga-Flair und auch Yannick Stark wird seinen Beitrag in den verbleibenden neun Spielen leisten. Meine Hochrechnung: Am Ende stehen 63 Punkte und der direkte Aufstieg in die Beletage des deutschen Fußballs. Und: Die Lilien können es aus eigener Kraft schaffen und müssen nur auf sich schauen. Das Wunder von den Böllen nimmt erkennbare Konturen an.

08.03.2015

15 Spiele ungeschlagen. Beim zähen Duell mit den Frankfurtern einen Punkt mitgenommen. Nimbus gehalten. Chance auf den direkten Aufstieg gefestigt. Undsoweiter, undsoweiter…

Bis zum Abpfiff durch den guten Schiri Winkmann hatte man immer noch das Gefühl, die Lilien könnten einen „Lucky Punch“ setzen. Doch das war an diesem Tag gegen die zäh kämpfenden Bornheimer Kicker des FSV Frankfurt nicht möglich. Am Ende stand ein letztlich leistungsgerechtes Unentschieden auf dem Papier. Nicht so schlecht. Konkurrent Kaiserslautern konnte an der „Alten Försterei“ in Berlin ebenfalls nur ein Unentschieden verbuchen. Der Kampf um die Plätze zwei und drei geht unvermindert weiter. Die Lilien scheinen bereit.

 05.03.2015

Nach zwei Unentschieden nach der Winterpause rollt der Lilien-Express nun wieder im Drei-Punkte-Modus und nach dem Überspringen der 40-Punkte-Hürde müssen neue Ziele definiert werden

Jan Rosenthal machte den Unterschied am vergangenen Freitag in der Merck-Böllenfalltor-Arena zu Darmstadt. In einem zähen Spiel entfesselte die Leihgabe der Frankfurter Eintracht, gerade mal eine Viertelstunde auf dem Platz, mit seinem platzierten Linksschauss in der Nachspielzeit einen Begeisterungstaumel, einen Roar der Befreiung bei den euphorisierten Fans der Lilien. Endlich, endlich die magische Marke geknackt und nun kann über andere Ziele als „den Abstieg verhindern“ gesprochen werden. Eine eindrucksvolle Revanche gelang den Darmstädtern für die beim Bundesliga-Absteiger in der Vorrunde erlittene Niederlage. Wenn man das Restprogramm und die noch zu erspielenden Punkte hochrechnet, kommen die Lilien am Schluss auf über 60 Zähler. Und das könnte wirklich zum GAF (Größtes anzunehmendes Fußballwunder) führen. Aber: Schon am Sonntag wartet der derzeit sehr starke FSV am Bornheimer Hang. Sollten die Lilien dieses Spiel ebenfalls siegreich gestalten, dann prognostiziere ich hier und jetzt den direkten Aufstieg in die Bundesliga. Hat irgendjemand etwas dagegen?

05.01.2015

Die Lilien überwintern in prominenter Gesellschaft punktgleich mit dem KSC (2.) und Braunschweig (4.) auf dem Relegationsplatz und befinden sich auf Augenhöhe mit Ingolstadt

Wenn irgendjemand den Verantwortlichen des SV 1898 Darmstadt zu Beginn der laufenden Zweitligasaison prophezeit hätte, dass die Lilien vor der Winterpause mit 33 Punkten punktgleich mit dem Zweitplatzierten auf dem Relegationsplatz abschließen würde, hätten die Darmstädter Bosse gelacht – und abgewunken. Jetzt, fünf Monate später und nach dem eindrucksvollen Unentschieden gegen den wahrscheinlich ersten Aufsteiger FC Ingolstadt, haben sich Viele schon ein wenig an den Höhenflug gewöhnt, sich gewissermaßen damit angefreundet. Nicht zu Unrecht. Denn die Schuster-Truppe ist ein verschworener Haufen, den nichts und niemand so leicht aus der Bahn wirft. So wie am Sonntag vor Heiligabend, als die Ingolstädter mit ihrer ganzen Klasse den frühen Rückstand in eine knappe Halbzeitführung gedreht hatten. Schon beim Marsch in die Kabinen versprühten die Spieler der Lilien eine spürbare Entschlossenheit, im zweiten Durchgang ihre Tugenden in die Waagschale zu werfen, um dem Spiel eine positive Wendung zu geben. Dirk Schuster mit seiner manchmal spröden und doch spitzbübischen Art hat seine Männer im Griff, er bildet eine Einheit mit ihnen. Und so gelang dann schon kurz nach der Pause der sehenswerte Ausgleich durch Heller gegen eine Ingolstädter Mannschaft, die auf ihrem Weg in die Beletage des deutschen Fußballs wohl nicht aufzuhalten sein wird. Die Lilien dürfen nach zehn Spielen ohne Niederlage – und nur zwei Niederlagen insgesamt – ein bisschen von sich schwärmen und träumen. Ohne jedoch in Träumerei zu verfallen. Der Weg nach oben ist nicht versperrt für die Männer vom Merck-Böllenfalltor.

18.12.2014

Stimmt so! Behrens. Die Lilien haben den „lucky punch“ zum zweiten Mal in Folge auswärts gepachtet und erzwungen

Dirk Schusters Resumée klang trotzig und erleichtert gleichermaßen. Das kollektive Lob für sein Team, wie es nach dem Ausgleich weiter gearbeitet hat und ins Spiel zurück gekommen ist, war ebenso verdient wie der späte K.O.-Schlag gegen Sandhausen. Die Gastgeber waren nach einer überlegenen ersten Halbzeit der Lilien, in der die Jungs von Dirk Schuster schon längst hätten alles klar machen können, wieder zurück gekommen. Das nicht nachvollziehbare „sich zurückfallen lassen“ der Schuster-Buben führte zu mehr und mehr Situationen für Sandhausen und gipfelte im Ausgleich nach einem zögerlichen Agieren des 98er Keepers Mathenia nach einem der vielen Standards für Sandhausen in den ersten zwanzig Minuten des zweiten Durchgangs. Danach war es ein Schlagabtausch auf mehr als schlechtem Geläuf in Sandhausen. Dreißig Sekunden vor dem, die in großer Zahl mitgereisten Lilienfans ausflippen lassenden Sonntagsschuss am Mittwoch durch Hanno Behrens, knapp über die Latte von Mathenias Gehäuse streichenden Versuch von Bouhaddouzz, hätte Sandhausen fast den vermeintlichen Siegtreffer erzielt. Das Glück ist mit den Tüchtigen – und wie so oft mit denen, die oben stehen. Aber dieses „oben stehen“ hat man sich erarbeitet. Die Lilien ebenso, wie das, kaum auf dem Weg in Liga 1 aufzuhaltende Team des FC Ingolstadt. Am Sonntag an den Böllen wird es zu einem richtungsweisenden Gipfeltreffen kommen. Wenn beide Mannschaften ihren „üblichen Spielplan“ durchbringen, werden die Ingolstädter mit komfortablem Abstand auf das breite Verfolgerfeld in die Winterpause gehen. Die Lilien haben dann noch 15 Spiele Zeit, das nächste Wunder von Darmstadt zu schaffen.

14.12.2014

Der Last-minute-Dreier auf’m Kiez beschert den Relegationsplatz nach der Vorrunde

Eine Bude nach knapp 444 Minuten Torflaute spült die Lilien nach siebzehn Spieltagen auf den dritten Platz der 2. Bundesliga. Der von D98 erzwungene Treffer kurz vor Toresschluss am Millerntor war hochverdient. Im Gegensatz zu den Spielen zuvor wirkten die Lilien alles andere als müde. Im Gegenteil. Die tief im Abstiegskampf steckenden Kiezkicker hatten nur ganz wenige brauchbare Situationen, die Mathenia gewohnt sicher und souverän meisterte. Anders die Lilien, die im zweiten Abschnitt, als Pauli ein wenig aufmachte, mehr Räume für vielversprechende Angriffe erhielten. Einige gute Gelegenheiten wurden zunächst nicht genutzt. Bis zur 87. Minute, als ein Distanzschuss von Paulis Torwächter Himmelmann nur abgeblockt werden konnte, der Rettungsversuch eines Paulianers vor den Füßen von Holland endete, und dieser gedankenschnell und zur ekstatischen Freude von ca. 1.500 mitgereisten Lilienfans zum Siegtreffer einschob. Torflaute beendet, Unentschiedenserie beendet. Dritter Platz, Selbstvertrauen getankt für den Rückrundenstart in Sandhausen. Um dann im letzten Spiel vor der Winterpause den Liga-Überflieger FC Ingolstadt zum richtungsweisenden Knaller an den Böllen zu empfangen. Nicht die schlechtesten Aussichten für die Schuster-Buben zum Jahresausklang.

11.12.2014

Leichte Ermüdungserscheinungen?

Die Null muss stehen! Sagte einst Huub Stevens. Und der muss es wissen. Der holländische Trainer aus Kerkrade mit einem Hang zu in Bedrängnis geratenen Bundesligisten, meinte damit, dass hinten nix rein darf. So gesehen haben die Lilien in den letzten drei Begegnungen wenig falsch gemacht. Und verdient drei Punkte aus den Vergleichen mit den Konkurrenten K’lautern, Karlsruhe und Greuther Fürth geholt. Einzig die Ausbeute der Offensive ließ zu wünschen übrig. Kein Tor seit 355 Spielminuten. Die Lilien wirken etwas ausgepowert. Der Plan, dem Gegner das Spielgerät und somit das Spiel jeweils zwischen 60 und 75 Prozent zu überlassen, erfordert viel Laufarbeit, um die eigene Bude sauber zu halten. Das kostet irgendwann Substanz. Und führt dazu, dass man immer ökonomischer mit seinen Kräften umgehen muss. Die torlosen Unentschieden in den letzten beiden Heimspielen waren verdient, sprich leistungsgerecht. Auf St. Pauli kann die Mannschaft von Dirk Schuster abwartend agieren. Das könnte ein kleiner Vorteil sein. Muss aber nicht.

22.11.2014

Nach der Reifeprüfung nun der Bachelor

Die Erklärungsversuche des Lautern-Trainers Kosta Runjaic („schlechtestes Saisonspiel“) müssen wie süße Musik in den Ohren aller Lilien geklungen haben. Die „Roten Teufel“ hatten trotz übermächtigem Ballbesitz keine Mittel gefunden, das Defensivbollwerk der Darmstädter zu knacken. Mit dem sicher nicht als langweilig zu bezeichnenden, torlosen Unentschieden haben die Männer vom Merck-Böllenfalltor quasi den Bachelor in der Liga gemacht. Die länderspielreife Kulisse mit wieder fantastischer Unterstützung durch die eigenen Fans (man spricht von über 5000), die teilweise Heimspielatmosphäre verbreiteten, konnte die Lilien nicht soweit beeindrucken, dass sie auch nur eine Sekunde in ihrer konzentrierten Absicht nachließen, möglichst wenig zuzulassen, wie es im Fußballneudeutsch seit geraumer Zeit heißt. Dirk Schuster weiß, wie der Hase läuft. Nach dem Bachelor kommt unter günstigen Voraussetzungen der Master. Wenn an den Böllen weiterhin alle an dem berühmten Strang ziehen, ist die Versetzung in die Beletage des deutschen Fußballs in nicht so weiter Ferne. Nichts ist unmöglich. Freitag dann schon der nächste „Südschlager“ gegen den KSC. Flutlichtatmosphäre gegen die starken Badener. Das garantiert eine ausverkaufte Hütte, aber auch erhöhte Vorsichtsmaßnahmen bei den Sicherheitskräften. Aber: Es geht nur um Fußball. Sollten die Lilien das Spiel gegen Karlsruhe für sich entscheiden, fehlen nur noch dreizehn Punkte bis zum ersten Milestone der Saison. Dann schaut man weiter in Darmstadt. Und träumt insgeheim den luziden Traum vom nächsten Fußballwunder.

 

10.11.2014

Reifeprüfung und Effizienz

Wer am vergangenen Samstag die Spitzenbegegnung zwischen Darmstadt 98 und dem RB Leipzig als neutraler Beobachter ohne Kenntnisse über Historie und Herkunft der Mannschaften verfolgte, wäre nie und nimmer auf die Idee gekommen, es handele sich um zwei der drei Aufsteiger in die zweithöchste Spielklasse des deutschen Fußballs. Es trafen zwei extrem gut ausgebildete Mannschaften aufeinander, die in jeder Sekunde des Spiels die Handschrift ihrer Übungsleiter erkennen ließen. Die Leipziger präsentierten phasenweise anschauliche Spielkunst mit schnellem Konterfußball über ihren Stürmerstar Poulsen, auf den so ziemlich alle Angriffe und Offensivaktionen zugeschnitten waren. Die Lilien hielten diszipliniert dagegen und ließen nur wenig zu. Das frühe – und letztlich entscheidende – Tor durch Stroh-Engel gab den Männern von Dirk Schuster noch eine zusätzliche Portion Sicherheit, und war Ausdruck einer Effizienz, die erforderlich ist, um diese Art Spiele für sich zu entscheiden. Getragen von der Begeisterung der eigenen Fans (die Zahl der mitgereisten RB-Fans war doch etwas enttäuschend) brachten die Lilien das Spiel nicht unverdient mit Glück und Geschick über die Zeit. Sollte Düsseldorf heute Abend bei den Sechzigern nicht gewinnen, fährt die Truppe vom Merck-Böllenfalltor am Freitag Abend der nächsten Woche (21.11.2014, 20.30 Uhr) mit breiter Brust und als Zweitplatzierter in die Pfalz zum Schlager gegen den ehemaligen 98er Trainer Kosta Runjaic und den Betzenberg. Der nächste Schritt auf der noch 21 Staionen umfassenden Abenteuertraumreise durch die Zweite Liga. Wo die Reise endet, und ob schon in dieser Saison der nächste wundersame Schritt gemacht werden kann, wird sich wohl erst im Mai klären. Es fehlen jetzt erstmal noch siebzehn Punkte bis zum wichtigsten Milestone: den Klassenerhalt.

 

03.11.2014

Die Lilien so etabliert, als wären sie nie weg gewesen

Wieder vier Punkte eingeheimst, wieder nicht verloren in den letzten beiden Spielen. Die letzte – wenn auch deutliche – Pleite gegen Düsseldorf liegt schon wieder so lange zurück. Die Demonstration eines schier unerschütterlichen Selbstvertrauens und der daraus resultierenden Geduld, in den entscheidenden Momenten die erforderlichen Tore zu machen, wie gegen Nürnberg, spricht für eine Stabilität in der Mannschaft, die einem Respekt abnötigt. Auch der Punktgewinn beim Drittliga-Meister und bärenstarken Aufsteiger Heidenheim ist ebenfalls nicht hoch genug einzuschätzen. Der Blick auf die Tabelle unterstreicht dies eindrucksvoll. Nach komplettiertem 12. Spieltag stehen 20 Punkte und der vierte Platz zu Buche – mit Blick nach oben. Die Darmstädter wirken wie ein alter Bekannter in der Liga, als wären sie nie wirklich weg gewesen. Und der Spielplan serviert allen Lilien-Fans schon am kommenden Samstag ein weiteres Highlight: Es geht gegen die „Roten Bullen“ aus Leipzig, die kein Brauseverein sein wollen, dieses Image abzulegen jedoch noch viele Spielzeiten benötigen werden. Ein ganz heißer Tanz der Trainer-Füchse Schuster und Zorniger. Ein Spiel auf Augenhöhe, wie schon in der vergangenen Saison, als die Lilien aufgrund fragwürdiger Schiedsrichterentscheidungen im Leipziger Zentralstadion, äääh, ich meine WM-Stadion um mindestens einen Punkt gebracht wurden. Damals ging es um Platz zwei, der zum direkten Aufstieg berechtigte. Am Samstag geht es am Merck-Böllenfalltor wieder um Platz 2 eine Etage höher, sollte die Fortuna aus Düsseldorf am nächsten Montag nicht in der Allianz-Arena gegen die aufkommenden Sechz’ger gewinnen. Für Spannung ist gesorgt. Die reisefreudigen Sachsen werden einige Tausend Anhänger mitbringen und das verspricht eine ausverkaufte Hütte und beste Stimmung an den Böllen.

 

24.10.2014

Punkte liegengelassen – gegen den Abstieg, oder für den Aufstieg?

Die mindestens sechs Punkte, welche die Lilien kurz vor Schluss nicht auf ihrer Habenseite verbuchen konnten – und das aus den verschiedensten Gründen – schmerzen schon. Denn diese Zähler hätten den Abstand zur magischen 40-Punkte Marke signifikant verkürzt. Und sie hätten den sympathischen Aufsteiger aus Südhessen in der Tabelle dorthin gestellt, wo er hingehört: auf Augenhöhe mit dem Team aus der Audi-Stadt, welches ja nur aufgrund der kurzzeitigen Konfusion im Lilien-Strafraum eine Minute vor Abpfiff beim Aufeinandertreffen in Ingolstadt zu Beginn der Spielzeit einen Zähler gegen die Jungs von Dirk Schuster ergattern konnte. Den Verlust der zwei Zähler beim letzten Kick in Bochum haben sich die 98er jedoch zu einem Gutteil selbst zuzuschreiben. Schiedsrichter haben in Sachen Spielverzögerung ein Elefantengedächtnis. Und es verwundert nicht, dass dann bei einem verzögerten Abschlag vom Tor nicht nur eine gelbe Karte gegen den Torhüter heraussprang, sondern die gewonnen 20 Sekunden durch mindestens eine weitere Minute Nachspielzeit von Schiri Hartmann überkompensiert wurden. Auch Freistöße in Strafraumnähe sollten eigentlich immer vermieden werden. Besonders aber in einer 5. Minute der Nachspielzeit, wenn der Gegner mit Mann und Maus und Torhüter Luthe auf die eigene Fankurve auf den Ausgleich drängt. Und der Trainer-Methusalem Peter Neururer an der Seitenlinie das HB-Männchen gibt. Diese Zutaten erzeugen genau die unangenehme Hektik im eigenen Strafraum, die zu Fehlern führt und einer sonst extrem stabilen Defensive ein wenig die notwendige Konzentration nimmt, ein solches Spiel siegreich nach Hause zu bringen. Dirk Schuster wird daran arbeiten, seinem Team die erforderliche Abgeklärtheit in den letzten Momenten einer Begegnung, die auf des Messers Schneide steht, zu vermitteln. Das funktioniert in der Theorie nur bedingt, die Praxis müssen sich die Männer vom Merck-Böllenfalltor in den Spielen erarbeiten. Der anstehende Südschlager gegen den Club Montag Abend bei Flutlicht und ausverkauftem Haus in Darmstadt verspricht die nötige Brisanz, das unter der Woche und im Verlauf der Saison Gelernte erfolgreich umzusetzen. Und gegen die wiedererstarkten Clubberer vom Valznerweiher die nächsten drei Punkte Richtung der 40er-Marke zu sammeln. Und dabei weiter nach oben zu schauen, ohne ins Träumen zu geraten.

 

07.10.2014

Lilien an Erde: Sind zurück von Wolke 7

Die schmerzliche Heimniederlage gegen die bärenstarke Düsseldorfer Fortuna vor einer phantastischen Kulisse hat es wieder ganz deutlich gezeigt: Unter den ersten Neun in der zweiten Liga kann Jeder Jeden schlagen. Dirk Schuster hat sicher genau hingeschaut und erkannt, wo er zukünftig stärker den Hebel ansetzen muss. Nicht zuletzt muss man neidlos anerkennen, dass die Lilien in dieser Saison noch gegen kein so starkes, kompakt stehendes und effizient die Chancen nutzendes Team gespielt hat, wie eben die von Olli Reck hervorragend eingestellten Düsseldorfer. Wie schon in Braunschweig zeigte sich auch gegen die Fortunen, dass individuelle Fehler gnadenlos vom Gegner ausgenutzt werden. Dirk Schuster wird auf seine Männer entsprechend einwirken.

 

29.09.2014

4 aus 6 – Wer will da meckern? Oder: Ja, is denn heut‘ scho‘ Weihnachten?

Ein möglicher Stand nach dem 34. Spieltag?

Ein möglicher Stand nach dem 34. Spieltag?

Nach knapp 24 Prozent der gespielten Saison, also fast nach einem Viertel, stehen die Lilien, wo sie hingehören. Auf einem Aufstiegsplatz. Punkt- und torgleich mit den Rasenballern aus Sachsen und nur einen Zähler hinter der Mannschaft aus Audi-City. Wow. Wer fragt da nach den in letzter Minute liegengelassenen Punkten in Ingolstadt und vergangenen Samstag in Berlin. Ich frage danach! Ich. In der Endabrechnung einer Saison werden diese Zähler hervorgeholt werden. Das 4:0 gegen den FSV aus Frankfurt war eine Demonstration der eigenen Stärke und des gewachsenen Selbstvertrauens. Zwei Punkte in Berlin nach dem Traumtor von Heller nach wunderbarer Flanke von Kempe liegengelassen zu haben, tat schon weh und war unnötig. Aber der Blick auf die aktuelle Tabelle entschädigt. Wenn statt der acht Spieltage dann 34 auf dem Tableau erscheinen, wird ein weiteres Wunder seine Erfüllung gefunden haben.

 

22.09.2014

Kein Beinbruch, aber eine schmerzhafte Prellung

Die Niederlage am vergangenen Samstag in Braunschweig ist kein Beinbruch, schmerzt aber doch wie ein Pferdekuss am Oberschenkel. So ein Pferdekuss schmerzt nämlich einige Tage oder länger. Im Falle der Lilien sollten die Schmerzen durch die Aufarbeitung der Geschehnisse im Eintracht-Stadion bis Mittwoch durch Dirk Schuster ‚wegmassiert‘ sein. Man kann in Braunschweig verlieren. Das erste Gegentor jedoch wirft die Frage auf, ob alle Spieler realisiert haben, dass am eigenen Strafraum kleinste Unkonzentriertheiten gnadenlos bestraft werden. Daran muss der Darmstädter Erfolgscoach arbeiten. Wie gesagt, geschenkt wird einem in Liga 2 nichts. Eher umgekehrt. Einmal nicht aufgepasst, schon hat der Gegner die Punkte geklaut. Das 2:0 durch Kruppke in der Nachspielzeit, geschenkt. Am Mittwoch gegen den FSV Frankfurt sollten am heimischen Merck-Böllenfalltor die Punkte 12 bis 14 eingefahren werden. Dann sind es für die Lilien nur noch 26 Punkte bis zur sicheren Zone. Für den FSV aber wäre es der nächste Schritt Richtung personeller Veränderungen in der sportlichen Leitung. Was soll man wem als Hesse wünschen? Lilienfans, jetzt bitte kurz weghören. Ich wäre auch mit einem Unentschieden einverstanden. Zum Wohle der hessischen Zweitliga-Teams.

 

15.09.2014

Noch 29 Punkte bis zum Nichtabstieg – Formsache oder harte Arbeit?

Der Traum geht weiter. Die Lilien wollen einfach nicht verlieren. Im Gegenteil. Sie wollen immer gewinnen. Und das ist gut so. Nach fünf Spielen sind elf Punkte eingefahren. Dritter Platz. Aufstiegsrelegation? Nein, nur eine Momentaufnahme. Ein Traumstart für die Aufsteiger aus Südhessen. Alles palletti? Soweit – so gut. It’s not over till it’s over. Es gibt einen kleinen, aber im Schadensfall sehr bedeutsam werdenden Haken. Oder ein Haar in der Suppe, dass noch ganz unten schwimmt. Weil der Teller noch so voll ist und er fünf Löffel Suppe gelöffelt wurden. Wenn die Erfolgsgaranten Heller und DSE mal in ein Formtief fallen sollten, oder noch schlimmer, eine längere Blessur auszukurieren haben, ist es den Durchstartern vom Böllenfalltor-Merck-Stadion zu wünschen,  dass die Mannschaft von diesen beiden Leistungsträgern nicht zu abhängig ist. Dann könnte schnell Zweitliga-Alltag einkehren bei den Böllen in Darmstadt. Das Erreichen der magischen 40 Punkte ist ein ein hartes Stück Arbeit. Bis dahin gilt: It’s not over… siehe oben.

 

31.08.2014

Die Lilien haben bei den Sechzigern 1:1 gewonnen

Überzeugend gespielt, mit Marcel Heller den überragenden Akteur auf dem Platz gehabt. Nur mal so nebenbei: Mit etwas Pech hätten die Lilien am Sonntag bei Hessen Kassel in der 4. Liga gespielt. Hätte, hätte.. Fahrradkette. Allianz-Arena statt Aue-Stadion. Manchmal muss es sich für die Verantwortlichen des SV98 immer noch wie ein Märchen aus tausendundeiner Nacht anfühlen. Wieder einmal fast schon erstklassig: Die Lilien-Fans, die mit ihren über 2000 Kehlen Heimspiel-Atmosphäre im weiten Rund der Münchner Arena erzeugten. Mitte der ersten Halbzeit war da am Fernseher ein richtiges Gänsehaut-Feeling, als der Gästeblock die Sechzger-Fans niederbrüllte… Die zwei Punkte, die unter glücklichen Umständen mehr im Tableau stehen könnten, schmerzen nicht. Es wäre aber schon mal ein Foto wert gewesen, die Tabelle nach dem 4. Spieltag mit den Lilien ganz vorne zu fotografieren… Aber auch so: Die Traumreise durch die Zweite Liga geht weiter. Glückwunsch und weiter so.

 

25.08.2014

Drei Punkte gegen den Pokalfrust und für den Klassenerhalt

An die unglückliche Pokalniederlage haben die Lilien ganz schnell einen Haken gemacht und sich sofort auf das Kerngeschäft konzentriert. Den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga. Und das ist auch eine Liga der Weltmeister. Halt die Zweite. Die drei Punkte gegen Aalen waren verdient und wichtig. Noch 33 und die Liga ist gehalten. Wiederum erwähnenswert: Das begeisterungsfähige Publikum. Wenn die altehrwürdige Arena an den Böllen erst einmal einem modernen Schmuckkästchen gewichen sein wird, können sich die Mitbewerber auf etwas gefasst machen… Der Dreier von gestern Nachmittag ist zwar lediglich eine Momentaufnahme. Aber eine, die vom Trend her nach oben zeigt. Das ist allemal besser, als nach drei Spieltagen der Musik hinterherlaufen zu müssen. Bodenhaftung ist ein wichtiges Substantiv. Dirk Schuster wird die Mannschaft um DSG schon zu erden wissen.

 

11.08.2014

Bilanz bei den Audi-Kickern: Punkteverlust und eine schwere Verletzung

Von wegen Glückwunsch! Sehr ärgerlich, dass der unglückliche Ausgleich erst in der Nachspielzeit fiel. Schwerer wiegt jedoch die furchtbare Verletzung von Sulu, der viele Wochen fehlen wird. Die Mannschaft kann trotz der spät liegengelassenen zwei Punkte stolz und selbstbewusst nach vorne schauen.

10.08.2014

Tolles 2:2 in Ingolstadt!

Glückwunsch !

03.08.2014

Der erste Dreier ist etwas ganz Besonderes

1:0 gegen Sandhausen. Drei wertvolle Punkte im Kampf um den Klassenverbleib. Die Lilien können durchaus mithalten in der neuen Umgebung. Einzig, es fehlt ein wenig das kreative Element nach vorne. Gefahr ging heute Nachmittag meistens von Standards aus. DSE beim Elfer eiskalt mit dem Kopf oben. Abgebrüht eben. Ein großes Plus bei den Heimspielen: Das begeisterungsfähige Publikum. Ein echter 12. Mann. Wichtig in kritischen Situationen. Nicht nachlassend. Eine tolle Kulisse für die Heimpremiere in Liga 2 und ein echter Rückhalt. Nächste Woche in der Heimat von Audi wird es natürlich schwerer. Aber: Es gilt, die nicht vorhandene Chance zu nutzen.

 

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